Die Komponistin Sabine Rezlás

1997 fing Sabine an zu komponieren. Wie kam es dazu?

Bei "Jugend musiziert" gab es die Verpflichtung, im Vorspielprogramm auch Musik des 20. Jahrhunderts zu spielen.  Und spezielle Anforderungen, z.B. sollten bei der "Duo"-Wertung die Aufgaben der Duopartner gleichwertig sein (also kein im Vordergrund stehendes Solo mit einer Klavierbegleitung im Hintergrund). Sabine stand also zum Beispiel vor der Aufgabe, ein "modernes" Stück zu finden für ein Duo Klavier und Horn, für zwei 9-10jährige Mädchen. Es gab in der "Literatur" überhaupt kein Stück dieser Art. Ähnlich bei Klaviertrio: nur schwere Stücke für Erwachsene. So kam sie auf die Idee, selbst Stücke zu schreiben, passgenau für die jeweiligen Spieler. Und, damit beim Vorspiel die Jury nicht bemerkt, wer das geschrieben hat: das Pseudonym Rezlás (Salzer rückwärts).


Es fing an mit kleinen zwei- und vierhändigen Klavierstücken für Kinder,  dann auch schwierigere, bis hin zu den "Preludes" für die Älteren. Oft sind die Kompositionen bestimmten Kindern oder Jugendlichen gewidmet. Ihre 24 Kompositionen für Klavier zwei- und vierhändig fasste sie in der Sammlung "Piccole cose" zusammen.


Dann kamen Werke mit anderen Instrumenten: Duos, Trios. Es kamen auch Anfragen von anderen Instrumentallehrern, die dringend für Jugend musiziert Stücke für bestimmte Besetzungen brauchten. Familie Worlitzsch aus Hambühren, beide Eltern Orchestermusiker beim NDR, suchte für das Streichquintett ihrer Kinder ein "modernes" Werk. Sabine nahm den Auftrag gerne an. Die Musik war sehr gelungen, so dass Volker Worlitzsch vorschlug, sie könnte das doch für Streichorchester umschreiben. So entstand die "Theseus-Fantasie", welche dann 2002 von Volker Worlitzsch als Dirigent uraufgeführt wurde, mit dem Sinfonieorchester der MHH (Medizinische Hochschule Hannover).


Die "Theseus-Fantasie" wurde ihr erfolgreichstes Werk und erhielt 2002 einen 1. Preis beim Siegburger Kompositionswettbewerb. Dort gab es dann 2006 in der Ausschreibung die Vorgabe, ein Werk mit Bezug zur "Träumerei" von Schumann zu schreiben. Sie schrieb "Notturno - Träumerei?" für Horn und Klavier für ihr Duo, und auch dieses Werk bekam beim Wettbewerb einen 1. Preis.

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